von Thomas Zapp
Zitat des letzten Absatzes: „Eine Teilnehmerin der Stuttgarter Demo macht ihrem Unverständnis in einem Zeitungsbericht Luft: „Wir wissen genau, wie man desinfiziert, dass gelüftet wird, in Zeiten von Corona auch länger. Wir arbeiten mit Masken und Handschuhen – was selbstverständlich ist, denn unsere Gesundheit ist unser Arbeitskapital“, sagt sie.“
Juli 2020 – Stellungnahme der Stuttgarter Aidshilfe zum Sexkaufverbot: „Antwort Sexkaufverbot?“
von Franz Kibler, M.A., Sozial- und Verhaltenswissenschaftler (Univ.), Geschäftsführer, AIDS-Hilfe Stuttgart e.V., der sowohl bei der Pressekonferenz im Messalina, als auch bei der Kundgebung für uns das Wort ergriffen hat.
Die obige Stellungnahme endet mit der bedeutenden Frage: „Wie eine Gesellschaft mit Prostitution umgeht, ist letztlich eine Frage der Fairness, die auf vielfältige Art beantwortet werden kann. Glücklich das Land, das sich diese Möglichkeit nicht durch ein Prostitutionsverbot nimmt!“
Nach der völlig überfüllten Pressekonferenz in der Tabeldance-Bar Messalina (mit Redebeiträgen von Herrn Franz Kibler/Geschäftsführer der Aidshilfe Stuttgart, Frau Laura Halding-Hoppenheit/Vorstand der Aidshilfe und Mitglied der Linken, Johanna Weber/politische Sprecherin des besd, Daria/Domina und Mitglied des besd, John Heer/Betreiber des Messalina und Stephanie Klee/Vorstand BSD) startete die Kundgebung auf dem Wilhelmsplatz mit Wortbeiträgen und mehr als 200 TeilnehmerInnen.
Ein großes Danke gehört der Stuttgarter Gruppe mit Daria, Alraune und Herrn Heer für die grandiose Vorbereitung und Durchführung.
Der Runde Tisch „Prostitution“ in Baden-Württemberg hat die Möglichkeit eines breiten Dialogs über Sexarbeit eröffnet, wenn auch deutlich von den konträren Positionen der verschiedensten TeilnehmerInnen gesprochen wurde. Der anschließende Fachtag unterstrich dann allerdings die politische Brisanz bei der Umsetzung des ProstSchG: in B-W will man auf eine Baunutzungsgenehmigung nicht verzichten, obwohl das zum Verlust von vielen guten und lang bewährten Arbeitsplätzen für Sexarbeiter*innen führen wird. Das interessiert dann – interessanterweise – diejenigen, die den Schutz von Sexarbeiter*innen so lautstark einfordern NICHT.
Es herrscht das Motto: eine gute Sexarbeiter*in ist nur die, die aussteigt. Alle Kunden gehören bestraft. (mehr …)