Das hat Hamburg, das hat Deutschland noch nicht erlebt:
Mehr als 100 Prostituierte demonstrierten für ihre Rechte und die Öffnung der Bordelle.
Und sie präsentierten sich in ihrer Vielfalt, stellten ihre individuellen Forderungen, standen bereit für den Dialog, gewährten Einblicke in ihre Arbeitsplätze und boten den mehr als 500 Gästen und Journalist*innen grandiose Bilder, Statements und erhielten sehr viel Unterstützung von der Polizei der Davidwache und noch mehr Sympathie und Solidarität durch die Besucherinnen und Besucher. Solidarität, die sie von der Politik vermissen.
Die KollegInnen in Hamburg sind auch schon mit einer eigenen website www.sexy-aufstand-reeperbahn.de präsent. Bravo – die sind echt fix!
Sorina hat Angst vor dem Strich. „Vielleicht muss ich bald auf der Straße leben und arbeiten, ab Juni sind meine Ersparnisse aufgebraucht“, sagt die Sexarbeiterin. „Es ist eine Katastrophe“, fügt sie hinzu. Sorina, so nennt sich die 36-jährige Rumänin, die als selbständige Sexarbeiterin ihre Dienste im Dachauer Salon Patrice anbietet. Seit der Schließung aller Lusthäuser in Deutschland am 17. März hat sie keinerlei Einnahmen, dafür aber umso mehr Angst davor, aus finanzieller Not bald illegal arbeiten zu müssen. Sorina bangt nicht nur um sich, zwei Kinder und erkrankte Eltern versorgt sie mit monatlich tausend Euro in Rumänien, denn auch die stehen gerade mit leeren Händen da.