„Befreundet mit einer Hure …“
Gastbeitrag von c Hanni
Es ist schon viele Jahre her, dass ich (weiblich und nicht selbst in der Sexarbeit tätig) einen ersten und freundschaftlichen Kontakt zu einer Hure fand. Er flog quasi auf mich zu, wie so vieles Andere, während man als Teenager dabei, ist die Welt zu entdecken. Ich war neugierig und berührt – von ihr aber auch von einer Zeit, wo die ersten Abende und Nächte meines Lebens in einer Diskothek verschwanden und die grelle Glitzerwelt auf mich einwirkte. Viele tanzten dort, andere redeten, überall standen Drinks, die Musik drängte an die Ohren, die Luft war verqualmt, die Menschen angeregt. Ich schaute neugierig auf das Treiben, kannte ich dieses Sein bis dahin doch eher nur vom Erzählen oder aus Filmen. Ich war 17 und es war mitten in den 80er Jahren; Männer gefielen sich in ihrer eher starken Rolle, Frauen wussten aber auch um ihre eigenen Stärken. Unter ihnen fiel
mir auf der Tanzfläche jemand auf, die sich abhob in ihrer Körpersprache. Ihr Blick hatte etwas Spezielles, das mich anzog. Dunkle kürzere Locken, ein starker kräftiger Körper, wenig Schminke, weiter loser Pulli über enger heller Jeans. Wir plauderten zwanglos. Die Nacht verging.