Neue repräsentative Umfrage bestätigt Ablehnung des sog. Nordischen Modells

Neue repräsentative Umfrage bestätigt Ablehnung des sog. Nordischen Modells

Unser Mitglied Erobella, ein erotisches Online-Portal im deutschsprachigen Raum, gab eine repräsentative Umfrage in Auftrag. Sie ließ durch

  • das Marktforschungsinstitut Splendid
  • in der Zeit vom 24. – 31. August 2022
  • 1.009 Menschen im Alter von 18 – 69 befragen:
  • Wie denken sie über Prostitution?
  • Wie bewerten sie die Situation von Sexarbeiter*innen?
  • Soll Sexarbeit vielleicht sogar verboten werden?

Die Ergebnisse überraschen nicht, aber widersprechen deutlich den ständig wiederholten Behauptungen von Gegner*innen der Sexarbeit:

  1. Für 77 % der Befragten gehört Sexarbeit zur Gesellschaft.
  2. 14 % der Befragten – also jeder Siebte – gab an, schon einmal selbst die erotischen Dienstleistungen einer Sexarbeiter*in oder Domina in Anspruch genommen zu haben.
  3. Insgesamt wird die Entwicklung in der Sexarbeiter-Branche in Deutschland als positiv bewertet. So meinen 35 %, dass sich die Situation der Sexarbeiter*innen in den letzten Jahren verbessert habe und 42 % stimmen dem Satz “Sexarbeiter*innen sind heute besser vor Ausbeutung und Gewalt geschützt als früher” zu.
  4. Die Einführung des sog. “Nordischen Modells” wird mit 56 % klar abgelehnt.

Die Studie enthält weitere interessante Details.

Presse:
Berliner Zeitung, 23.09.2022: Umfrage: Jeder siebte Deutsche hat schon für Sex bezahlt

26.09.2020 – Protestaktionen für unsere Rechte in Bonn

Sexarbeit – Ja klar! – Protestaktionen in Bonn

Samstag, den 26. September 2020
11.00 Uhr: Stiller Protest
Ort: Gustav-Stresemann-Institut, Langer Grabenweg 68, 53175 Bonn

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Auf der einen Seite der Straße stehen wir: Sexarbeiter*innen, Bordellbetreiber*innen und Unterstützer*innen.

Auf der anderen Seite die Teilnehmer*innen des Kongresses der Abolitionisten, die für eine „Welt ohne Prostitution“ eintreten.

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Sexkaufverbot

Respekt statt Repression

Prostitutionsgegner*innen, wozu zunehmend Bundestagsabgeordnete der CDU/CSU und SPD gehören, behaupten, dass ein sog. Sexkauf-Verbot Menschenhandel in die Prostitution sowie Ausbeutung und Gewalt in der Prostitution verhindern würde. Ab 15. Oktober 2019 arbeitet dazu sogar ein parlamentarischer Arbeitskreis „Prostitution – wohin?“ im Bundestag. Dabei beziehen sie sich auf die angeblichen Erfahrungen mit dem schon seit 20 Jahren bestehenden sog. Schwedischen Modell.

Ja, in Schweden (und anderen Ländern) ist der „Kauf von sexuellen Dienstleistungen“ verboten. Die Kunden werden mit einem Bußgeld oder Gefängnis bestraft und ggf. werden der Arbeitgeber und die Ehefrau per Brief informiert. Sexarbeiter*innen dagegen werden nicht bestraft.

Die Folge dieser Regelungen ist, dass es keine geschützten Arbeitsplätze für Sexarbeiter*innen mehr gibt. Sie gehen Risiken ein, sie müssen sich mit Kunden an dunklen Ecken treffen, denn sie wollen und können den Job nicht aufgeben. Die Arbeit ist extrem unsicher, stressig und auch gefährlich geworden. Natürlich gibt es keine Alternativangebote für Sexarbeiter*innen, die aussteigen wollen.

Das Schwedische Modell hat eine Wolke des Schweigens über die Menschen ausgebreitet. Nur unter vorgehaltener Hand sind sie bereit, offen ihre Meinung zur Sexarbeit zu äußern.

Schauen wir uns solch ein Verbot mal aus einer anderen Perspektive an:
Bzgl. der Arbeitsbedingungen in der Fleischindustrie (oder den Saisonarbeiten in der Landwirtschaft) schrecken immer mal wieder Medienberichterstattungen die breite Öffentlichkeit auf. Dann heißt es z. B: „katastrophale Arbeitsbedingungen, unhygienische Verhältnisse, unzureichende Arbeitskleidung, miese Bezahlung und sogar Betrug gegenüber dem Sozialstaat, weil keine Sozialabgaben abgeführt werden, sondern über Subunternehmen selbstständige Erwerbstätigkeiten unterstellt werden, etc. Schnell wird dann der Bogen zur Klima-Frage geschlagen, denn zu viel Fleischverzehr führe zur Belastung der Böden und zu Monokulturen, weil die Tiere mit Soja gefüttert werden müssen, etc.

Aber niemand käme auf die Idee, die Fleischindustrie oder das Fleisch essen an sich zu verbieten. Selbstverständlich werden Rahmenbedingungen festgelegt und die Einhaltung von Gesetzen gefordert. Und diese wird dann vom Staat überprüft.

Nur in der Sexindustrie wollen die Prostitutionsgegner*innen die Zwangskeule schwingen. Als wenn das den Sexarbeiter*innen überhaupt was Positives bringen würde!

Vor allem müssen einmal folgende Fragen gestellt werden: Würde die Bekämpfung des Menschenhandels an sich nicht die effektivere und gezieltere Herangehensweise sein, wenn man Menschenhandel bekämpfen will? Wäre es nicht sinnvoll, die Mafia, Clans und dahinterstehenden Organisationen zu bekämpfen und deren Strukturen und Infrastruktur zu zerschlagen, anstatt ein Teil der Menschen die deren Opfer sind zu stigmatisieren und deren Leben zu erschweren, ja sogar vielen von ihnen die Existenzgrundlage zu entziehen – die Opfer noch mehr zu Opfern zu machen, anstatt ihnen zu helfen?

Wir sagen: Only rights can stop the wrongs!

Vielfältige Studien bestätigen die Unsinnigkeit dieses Schwedischen Modells, das manches Mal auch Nordisches Modell genannt wird.
Pressespiegel zum Thema „Sexkaufverbot“.

Wir empfehlen auch zur weiteren Lektüre – die Liste wird kontinuierlich ergänzt:

Schlagwort: Nordisches Modell