Matthias Vernaldi ist gestorben

Ein guter Freund ist gegangen und hinterlässt eine große Lücke. Mit ihm habe ich gelacht und Witze gemacht, von ihm habe ich gelernt und eine Menge an Veranstaltungen durchgeführt. Wir haben uns manchen Diskussionen ausgesetzt. Was immer inspirierend war. Z. B. die Fachtagungen „Trübe Sehnsüchte oder verwirklichte Rechte – Sexualität in Einrichtungen“ – im Roten Rathaus, oder: „Die Demokratisierung der Lust“ und zuletzt „Sex, Work & Disability“. Die Titel kamen von ihm. Ich wäre da zurückhaltender gewesen. Aber sie waren genau richtig und waren Programm. Mutig hat er mich und Dr. Theben, den Dritten in unserem Bund, angestachelt. Kein Risiko scheuten wir. Was wir uns in den Kopf gesetzt hatten, das zogen wir auch durch. Einmal mussten wir eine Fachtagung sogar verschieben. Da kränkelte er schon. Aber berappelte sich dann doch wieder.
Ohne ihn wären wir politisch beim Thema „Sexualität und Behinderung“ nicht so weit, wie wir es heute sind – wenn auch weit von dem noch entfernt, was er wollte und wofür wir gestritten und gekämpft und uns eingesetzt haben. Gleiche Rechte für alle! Auch bei der Sexualität.
Vielleicht haben wir uns über ein Interview für die Zeitschrift „Mondkalb – Zeitschrift für das organisierte Gebrechen“ oder die Initiative „Sexybilities“ kennengelernt. Welche eine Leistung und welcher Erfolg! Da hat er wirklich am ganz großen Rad gedreht.

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