Debatte über Prostitution: Verbände und Beratungsstellen informieren über Gefahren einer Kriminalisierung und stellen sinnvolle Alternativen vor.
In einem gemeinsamem Positionspapier forderte die Deutsche Aidshilfe e.V., der Deutscher Frauenrat e.V., der Deutscher Juristinnenbund e.V., die Diakonie Deutschland – Evangelisches Werk für Diakonie und Entwicklung e.V., die Dortmunder Mitternachtsmission e.V. – Beratungsstelle für Prostituierte, Ehemalige und Opfer von Menschenhandel und contra e.V. Kiel – Fachstelle gegen Frauenhandel in Schleswig-Holstein Sexarbeiter*innen zu unterstützen statt der Forderung nach einem Sexkaufverbot nachzugeben.
„Politiker_innen verschiedener Parteien streben zurzeit ein so genanntes Sexkaufverbot nach dem „nordischen Modell“ an: Sexuelle Dienstleistungen in Anspruch zu nehmen, soll verboten werden. Fachverbände und Beratungsstellen erteilen der Kriminalisierung der Sexarbeit in einem gemeinsamen Positionspapier eine klare Absage. Denn das Sexkaufverbot würde Sexarbeiter_innen schaden und die Präventionsarbeit dramatisch erschweren.
Internationale Studie und Erfahrungen in Ländern wie Schweden und Frankreich zeigen: Jede Form der Kriminalisierung von Prostitution schützt die Sexarbeiter_innen nicht, sondern erhöht das Risiko, dass sie Opfer von Gewalt oder anderen Straftaten werden und sich sexuell übertragbare Infektionen zuzuziehen.
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