Der Rote Regenschirm ist das Symbol für die Sexarbeit – weltweit. Es findet keine Demonstration, keine Aktion, kein Fest, keine Veranstaltung und kein öffentliches Ereignis zu Sexarbeit statt ohne die Roten Regenschirmen. Damit schmücken sich alle, aber zeigen sich auch für alle anderen – deutlich und erkennbar als Sexarbeiter*innen oder Freund_innen von Sexarbeiter*innen.
Auch werden die meisten Flyer, Logos, Plakate und Transparente mit dem Roten Regenschirm geschmückt.
Der Rote Regenschirm ist somit ein weithin erkennbares Zeichen und drückt einen tieferen Sinn aus:
- wir gehören zusammen,
- wir stehen ein für eine positive Haltung zu Sexarbeit und Sexualität,
- wir treten ein für die Rechte von Sexarbeiter*innen weltweit,
- wir wehren uns gegen jede Form der Diskriminierung aller Beteiligten in der Sexarbeit,
- der Schirm ist unser gemeinsames Dach und schützt uns.
Erstmalig tauchte der Rote Regenschirm auf der Biennale in Venedig 2001 auf. Der slowenische Künstler Tadej Pogačar arbeitete schon seit 1999 an seinem partizipatorisches Langzeit-Projekt, das eine Art Plattform für Expert*innen, Künstler*innen, Aktivist*innen und Sexarbeiter*innen darstellte. Gemeinsam mit der italienischen Sexarbeiter*innen-Organisation Lucciole (auf deutsch: Glühwürmchen) organisierte er auf der Biennale einen Pavillon für den ersten Weltkongress der Sexarbeitenden und den ersten RED UMBRELLA MARCH. Weitere CODE:RED-Kunstbeiträge des Künstlers gab es u. a. in Zagreb, Bangkok, Madrid und Sao Paolo.
Es war ein erhebendes Gefühl, bei der Biennale Teil des Kunstprojektes zu sein und das erste Mal zwischen den Grachten, über die fantastischen Plätze Venedigs und an den anderen Biennale-Kunstprojekten, vor interessiertem Publikum und vereint mit Sexarbeiter*innen aus der ganzen Welt die Roten Regenschirme stolz zu zeigen.
Red Umbrella Struggles nannte sich dann 2019 eine Kunstausstellung im Edith-Russ-Haus in Oldenburg. Zur Motivation dazu hieß es: „Die politischen und moralischen Diskurse über Sexarbeit neigen häufig dazu, Sexarbeitende zu bevormunden, und machen es ihnen schwer, ihre Identitäten differenziert und eigenständig zu bestimmen“, so Edit Molnár und Marcel Schwierin, die das Edith-Russ-Haus gemeinsam leiten. „Die Ausstellung ‚Red Umbrella Struggles‘ will daher den gesellschaftlichen Kampf dieser marginalisierten Berufsgruppe sichtbar machen.“
Internationale Ausstellung in Oldenburg 2019
Der Regenschirm muss natürlich rot sein. Denn die Farbe Rot steht für Leidenschaft, aber auch für Kampf.
Das Symbol des Roten Regenschirms haben wir zuletzt bei unseren Aufklebern eingesetzt.
Allgemeine Infos:
Symbole finden wir z. B. in der Psychologie, in der Religion, der Mythologie, der Literatur und der Politik. Der diesbezügliche Artikel bei Wikipedia ist sehr lesenswert.