Im Rahmen unserer Kampagne „Redet-mit-uns“ starten wir die Petition: Reformen statt Sexkaufverbot“.
Das Prostituiertenschutzgesetz (ProstSchG) wird gerade evaluiert. Erstmals werden dann offizielle Zahlen und Fakten über die Sexarbeitsbranche vorliegen. Wir begleiten die Evaluation und berichten über Details des ProstSchG mit Erfahrungen und Berichten von Sexarbeiter*innen, Bordelbetreiber*innen und Kund*innen – es kommen also die zu Wort, die betroffen sind, die die Expert*innen sind und die die Auswirkungen des ProstSchG am eigenen leibe spüren. Denn wir sind es leid, das immer nur über UNS gesprochen wird.
Doch obwohl die Evaluation noch nicht gänzlich abgeschlossen und veröffentlich ist, mehren sich die Stimmen, die ein Sexkaufverbot – nach dem sog. Nordischen Modell – einführen wollen. Dagegen treten wir u. a. mit der Petition an: unterschreibt sie massenhaft und stellt Euch gegen ein Sexkaufverbot. Zeigt Haltung und gebt uns Eure Unterschrift.
Auswirkungen eines Sexkaufverbots für die Branche:
- Ein Sexkaufverbot hat für die Bordellbetreiber*innen die Konsequenz, dass sie ihre Geschäfte, für die sie insbesondere für die Erlaubnis nach dem ProstSchG enorme finanzielle Aufwendungen für Umbauten, etc. aufwenden mussten, so nicht mehr fortführen können. Ihre wirtschaftliche Existenz wird damit weitestgehend zerstört. Ob Gerichtsverfahren wegen Schadensersatz erfolgreich sein werden, bleibt abzuwarten!
- Ein Sexkaufverbot hat für die Kunden*innen die Konsequenz, dass sie bei Inanspruchnahme von sexuellen Dienstleistungen eine Straftat begehen, die mit einem Bußgeld oder auch im Extremfall mit Gefängnis geahndet werden könnte. Auch private Konflikte sind vorprogrammiert, wenn Ermittlungspost den Familien-Briefkasten erreicht!
- Ein Sexkaufverbot hat für Sexarbeiter*innen die Konsequenz, dass sie nicht mehr in einem Bordell arbeiten können, auf sich allein gestellt sein werden und sicher weniger Kunden empfangen werden. Die Arbeit wird dabei im Graubereich unsicher und gefährlich!
- Ein Sexkaufverbot hat für alle Werbe-Plattformen die Konsequenz, dass die Anzeigen der Prostitutionsstätten gänzlich wegfallen und sicherlich auch die Anzeigen eines Großteils der Sexarbeiterinnen. Selbst wenn sie ihren Geschäftssitz im Ausland haben (und sie daher von einem Sexkaufverbot rechtlich nicht betroffen sind), werden sie sich auf große wirtschaftliche Einbußen einstellen müssen.
Natürlich hat ein Sexkaufverbot auch Konsequenzen für die Beratungsstellen der Sexarbeit,
für die Ordnungs- und Polizeibehörden, für die Steuereinnahmen des Staates und für viele mehr.
Unterschreibt die Petition und reicht sie weiter!
