01. Oktober 2015 – Protestaktion vor dem Bundesfamilienministerium
Heute fand in Berlin eine große Protestaktion von SexarbeiterInnen vor dem Bundesfamilienministerium statt. Mehr als 70 Personen demonstrierten gegen das geplante Prostituiertenschutzgesetz, das u. a. eine Zwangs-Registrierung von SexarbeiterInnen mit einer Art „Gesinnungs-oder Eignungsprüfung“ in jeder Stadt mit einer vorausgehenden Zwangs-Beratung beim Gesundheitsamt vorsieht.
Diese Anmeldebestätigung (mit ihrem Namen und ihren vollständigen Daten), der inzwischen schon „Hurenausweis“ genannt wird, muss sie immer während der Arbeit bei sich führen und dem Betreiber, Behörden und ggf. auch Kunden vorlegen.
Für keinen anderen Beruf gibt es ein solch diskriminierendes Prozedere, das einen schweren Eingriff in die Selbstständigkeit der SexarbeiterInnen, ihr Recht auf Anonymität und ihre Grundrechte auf die Arbeit darstellt und damit einem Berufsverbot gleichkommt.
Schutz von SexarbeiterInnen sieht anders aus!
Den Vertreterinnen des Bundesfamilienministeriums wurden über 1.000 Unterschriften überreicht, womit SexarbeiterInnen aus ganz Deutschland sich gegen das Gesetz und gegen die geplante Registrierung aussprechen und Rechte statt Kontrolle und Registrierung fordern.
Anschließend zog die Demonstration spontan bis zum Brandenburger Tor.
Hier die Presserklärung zu dieser Aktion