UglyMugs NL – was soll das?

UglyMugs NL – was soll das?

Im Rahmen unserer Kampagne gegen die verschärfte Freierbestrafung beschäftigen wir uns erneut und detailliert mit KUNDEN, also Frauen und Männern, die sexuelle Dienstleistungen in Anspruch nehmen.

Die einen sagen:
Kunden sind eklig, alt, frech, gewalttätig, übergriffig, verachtend, herablassend und beachten keine Absprachen.

Wir sagen:
Kunden sind in der Mehrzahl respektvoll, fürsorglich, sauber, benötigen unsere Dienstleistungen und sichern unseren Lebensunterhalt.

Die meisten Sexarbeiter*innen stimmen unserer Aussage aufgrund ihrer jahrelangen Erfahrungen zu.

Aber natürlich gibt es auch die Negativbeispiele. Dafür griffen in Holland die NGO`s Soa Aids und Proud eine Initiative aus England auf und richteten mit finanzieller Unterstützung des Niederländischen Justizministeriums die Plattform UglyMugs NL ein.

  • Hier können Sexarbeiter*innen, die sich vorher registrieren müssen, informieren, ob ihr Kunden vorher schon mal negativ aufgefallen ist. Dann besuchen sie ihn natürlich nicht.
  • Hier bekommen Sexarbeiter*innen aber auch Unterstützung nach einer negativen Erfahrungen mit einem Kunden und werden ggf. begleitet zum Arzt, zur Polizei und in einem möglichen Gerichtsprozess.

Es bleibt abzuwarten, ob die Plattform unter Sexarbeiter*innen bekannt gemacht wird und ob diese sie dann im täglichen Geschäft nutzen und ebenfalls auf die Hilfe zurückgreifen. Dafür ist sicher erforderlich, dass die Plattform – in Streetwork – und mit Aufklebern und Broschüren bekannt gemacht werden wird.

Presse hierzu:
Unternehmen-heute: Brennpunkte-Website in den Niederlanden zum Schutz vor gewalttätigen Freiern gestartet
(Anmerkung: Vorsicht vor den Zahlen: die Studie wurde falsch zitiert.)

Interview beim WDR Cosmo: Sexarbeit-Plattform soll Frauen besser schützen

17.02.2021 – Am Aschermittwoch ist alles vorbei … Stellungnahme zum Positionspapier der CDU/CSU-Bundestagsfraktion

Pressemitteilung zum Positionspapier der CDU/CSU-Bundestagsfraktion „Prostituierte schützen – Zwangsprostitution bekämpfen – Ausstiegsangebote stärken“

Pressemitteilung 17.02.2021 CDU CSU-Papier

Dazu unsere ausführliche Stellungnahme CDU CSU Papier


Presse:

02.03.2021 – Interview von Elke Winkelmann im Radio dreyeckland: „Alle Jahre wieder wird die Prostitutionsbranche mit abstrusen Forderungen konfrontiert“

13.02.2021 – Kommentar von Rotlicht.de – der Werbeplattform : „CDU/CSU baut weiter auf Entmündigung der Frau“

05. 08. 2020 – taz: „Ungeschützt“

Das Corona-Verbot, wonach nun schon seit 5 Monaten die Bordellen geschlossen sind, treibt jeden Tag mehr und mehr Sexarbeitarbeiter*innen – ohne Schutz – auf die Straßen und zu Haus- und Hotelbesuchen. Wir haben immer davor gewarnt.

Der Journalist Mitsuo Iwamoto ist den Vorwürfen an die Politik nachgegangen und hat die Not bestätigt gefunden, aber auch leider von Gewalt und Übergriffen erfahren.

Ungeschützt

Wegen Corona sind Bordelle geschlossen. Viele Sexarbeiter*innen müssen dennoch weiter ihre Dienste anbieten – und sind dabei gefährdeter als sonst.
Schlagwort: Schutz