24. 08. 2020: Von Europa lernen……………..

24. 08. 2020: Von Europa lernen……………..

Seit dem 06. Juni (bzw. 01. Juli) sind die Bordelle in unseren Nachbarländern Holland, Belgien, Schweiz, Österreich, Tschechin und Griechenland wieder geöffnet – alle sexuellen Dienstleistungen sind dort erlaubt. Es liegen also Erfahrungen von mehr als 2 Monaten vor.

Die Meldungen bestätigen:

  • die Geschäfte laufen schleppend an und erreichen vielleicht 20 % der Umsätze der Vor-Corona-Zeiten,
  • Corona-Schutzmaßnahmen sind – mit wenigen Mühen – umsetzbar,
  • sexuelle Dienstleistungen sind mit Mund-Nasenschutz durchzuführen,
  • die Kunden geben anstandslos ihre Kontaktdaten an,
  • bisher wurden keinerlei Infektionen in Bordellen oder aus ihnen heraus gemeldet.

Aus der Schweiz liegt sogar eine erste Untersuchung vor. So hieß es in einer Pressemeldung vom 02. 08. 2020: COVID-19: Bisher keine Ansteckungen in Sex-Clubs bekannt
Und weiter: „Diese Woche hat das Bundesamt für Gesundheit „BAG“ erste Zahlen zu bekannten Ansteckungsorten veröffentlicht. Für die Rotlicht Branche sind es gute News. Trotz Befürchtungen aus gewissen Kreisen, Erotikbetriebe würden die Verbreitung des Coronavirus begünstigen, weiss man heute, dass dies nicht der Fall ist. Im Gegenteil: Die aktuellen Zahlen, welche durch die kantonalen Contact-Tracer beim BAG eingingen, zeigen keinen einzigen Fall, der auf einen Sexclub zurückzuführen ist. Auch andere Orte mit engem Körperkontakt, wie Massagestudios oder Coiffeursalons, scheinen keinen nennenswerten Einfluss auf die Zahlen der Neuansteckungen zu haben.“ (https://www.lustmap.ch/de/news/covid-19-bisher-keine-ansteckungen-in-sex-clubs-20/?fbclid=IwAR1bmI7ErxUDoL_DKZpIZtNYipmw_PFmmUG6EzBzTSA4MoMEUTzkSXlGA3g)

  • Seit dem 16. 07. öffnen bayerische Städte ebenfalls wieder die Bordelle, wenn diese ein Corona-Hygienekonzept vorliegen haben und wenn sie einen 1 : 1 Kontakt zwischen einer (1) Sexarbeiter*in und einer (1) Kund*in sicherstellen können.
  • Ähnlich sieht es in Berlin aus: ab 08. 08. zunächst nur für erotische Massagen und BSDM-Praktiken. Ab 01. 09. sind alle sexuellen Dienstleistungen – unter Corona-Schutzmaßnahmen – erlaubt.
  • Saarland hat die Bordelle ab 06. 08. geöffnet und Thüringen ist dem gefolgt zum 20. 08.


Wir fordern: Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Brandenburg, Nordrhein-Westfalen, Hessen, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Sachsen, Sachsen-Anhalt folgt den positiven Beispielen und öffnet sofort die Bordelle!

Sexarbeiter*innen und Bordellbetreiber*innen haben die gleichen Rechte wie andere Erwerbstätigen und andere Branchen. Wir sind zudem erwiesenermaßen seit Jahrzehnten die Experten in Sachen Gesundheit und Hygiene. Auch uns ist der Schutz vor einer Ansteckung mit Covid19 wichtig.

Wir fordern Gleichbehandlung und Verhältnismäßigkeit.

Eine längere Schließung der Bordelle hat mit der Pandemie nichts zu tun!

06. 08. 2020 – Pressespiegel der Demo in Stuttgart: „Das ist nicht genug – öffnet alle Bordelle.

Okt. 2020 – Lift Das Stuttgart Magazin: Hinter verschlossenen Türen

14. 08. 2020 – Stuttgarter Nachrichten: „Prostitution in Baden-WürttembergAuch Heilbronn verbietet die Sexarbeit komplett“

13. 08. 2020 – Der Teckbote: „Kirchheim gestattet Prostitution im häuslichen Bereich“

von Thomas Zapp
Zitat des letzten Absatzes: „Eine Teilnehmerin der Stuttgarter Demo macht ihrem Unverständnis in einem Zeitungsbericht Luft: „Wir wissen genau, wie man desinfiziert, dass gelüftet wird, in Zeiten von Corona auch länger. Wir arbeiten mit Masken und Handschuhen – was selbstverständlich ist, denn unsere Gesundheit ist unser Arbeitskapital“, sagt sie.“

Juli 2020 – Stellungnahme der Stuttgarter Aidshilfe zum Sexkaufverbot: „Antwort Sexkaufverbot?“ 
von Franz Kibler, M.A., Sozial- und Verhaltenswissenschaftler (Univ.), Geschäftsführer, AIDS-Hilfe Stuttgart e.V., der sowohl bei der Pressekonferenz im Messalina, als auch bei der Kundgebung für uns das Wort ergriffen hat.
Die obige Stellungnahme endet mit der bedeutenden Frage: „Wie eine Gesellschaft mit Prostitution umgeht, ist letztlich eine Frage der Fairness, die auf vielfältige Art beantwortet werden kann. Glücklich das Land, das sich diese Möglichkeit nicht durch ein Prostitutionsverbot nimmt!“

 

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