Systemrelevanz in „En schäle Biesterei“ des Hänneschen-Theaters/Köln

Systemrelevanz in „En schäle Biesterei“ des Hänneschen-Theaters/Köln

Wieder mal wurde bewiesen, dass die Kunst mit der Sexarbeit toleranter und respektvoller umgeht als manche Teile der Gesellschaft:
Das Hänneschen-Theater in Köln ist ein traditionelles, geliebtes Stockpuppen-Theater – in der Kölner Mundart – und spielt gerade das Stück: „En schäle Biesterei“ (Ein Abendstück von Silke Essert). Dabei will der neu ins Amt gekommen Bürgermeister der Schääl das Wasser an Spekulanten verkaufen und freut sich schon über den Luxus, den er sich mehr und mehr gönnt. Die Truppe rund um das Hänneschen macht das nicht mit und lockt ihn – mit Hilfe der feschen Franzi, einer allseits bekannten Sexarbeiterin – ins Bordell, filmt ihn nackt bei Stelldichein und kann ihn mit Hilfe der Fotos zu einer Umkehr bewegen.

Ende gut – alles gut!

Erfreulich war, dass
– 1 von 4 Szenen im Bordell spielten,
– besonders die Frauen keine Scheu hatten, Kontakt mit der feschen Franzi und den anderen Sexarbeiter*innen aufzunehmen,
– die dann wie selbstverständlich ihre Unterstützung mit den Worten erklärten: „Dat is doch wohl klar. Mer sin doch systemrelevant.“

Bravo! Köln wirbt also nicht nur mit Toleranz und Vielfalt, sondern zeigt dies hier in einem Stück des Hänneschen Theaters.

Wer Spaß am Puppenspiel, an Lokalkolorit und Mundart hat, dem sei das Hänneschen wärmstens ans Herz gelegt!

 

 

Schlagwort: Hänneschen Theater