Bremen – Bremerhaven können öffnen
Aufgrund eines Gerichtsurteils sind die Bordelle in Bremen und Bremerhaven ab 09.09.2020 wieder geöffnet. Ein auf den Betrieb angepasstes Hygienekonzept muss vorliegen.
Aufgrund eines Gerichtsurteils sind die Bordelle in Bremen und Bremerhaven ab 09.09.2020 wieder geöffnet. Ein auf den Betrieb angepasstes Hygienekonzept muss vorliegen.
02. 06. 2020 – mdr Sachsen: Gesundheitsamt in Dresden wirbt für Anerkennung von Sexarbeit
02. 06. 2020: Appel der Deutschen Aidshilfe, den wir auch unterschrieben haben: Corona-Krise: Sexarbeiter_innen brauchen Hilfe
27. 05. 2020: Grußworte des Gesundheitszentrums Charlottenburg-Wilmersdorf
#RotlichtAN liebe Kolleg*innen aus den Netzwerken, liebe Betreiber*innen, liebe Sexarbeiter*innen,
Den WeltHurenTag am 2.6.2020 möchten wir nutzen, um auch in Coronazeiten zu sagen: Wir sind da für Menschen, die in der Sexarbeit tätig sind.
Eins ist klar: Sexarbeit ist und bleibt ein Teil unserer Gesellschaft!
Sexarbeit ist eine Dienstleistung, die wie alle Dienstleistungen gute Arbeitsbedingungen, Zugang zum Sozialversicherungssystem und eine faire Bezahlung braucht.
Wir sind gegen ein Sexkaufverbot. Prostitution lässt sich nicht verbieten.
Wenn man es versucht, verschlechtern sich die Arbeitsbedingungen der Sexarbeitenden.
Die negativen Auswirkungen der Kriminalisierung von Sexarbeit sind bekannt und dokumentiert.
Kunden* und Kundinnen* von sexuellen Dienstleistungen begeben sich dadurch auch in die Illegalität bzw. werden straffällig.
Die Sexarbeits-Branche braucht:
– Gleichberechtigung = Gleichbehandlung mit vergleichbaren Dienstleistungen/Branchen
– Sinnvolle, praxisbezogene und konkrete Konzepte für verbesserte Arbeitsbedingungen
– Entstigmatisierung durch gesellschaftliche Akzeptanz und Respekt
– Wahrung von Persönlichkeitsrechten, Arbeitsrechten und der Sicherheit von Sexarbeitenden
– Auch in Coronazeiten brauchen die Menschen in der Branche eine klare Perspektive wie und wann es weitergeht
– Hilfe und Unterstützung in der Krise und aus der Krise raus
Unsere Angebote bestehen weiterhin kostenfrei am besten mit telefonischer Terminvereinbarung:
– Wir haben wöchentlich vier ärztliche Sprechstunden, in denen Sexarbeiter*innen STI Checks bekommen können
– Wir beraten Menschen in der Sexarbeit, die nicht krankenversichert oder auch ohne Aufenthaltspapiere in Berlin leben.
– Wir bieten Sozialberatungen mit konkreter Hilfe für Antragsstellungen: Jobcenter- oder Sozialamt, Fragen zu Steuer, Krankenversicherung
Mit freundlichen Grüßen
i.A. Maya Perrier/Sozialarbeiterin / Sexualpädagogin
Ges 3480
Zentrum für sexuelle Gesundheit und Familienplanung
Hohenzollerndamm 174, 10713 Berlin
Aktionen haben stattgefunden in:
BERLIN am Brandenburger Tor:
Neue Verbündete: die Omas gegen rechts. Auch sie haben mit uns am Brandenburger Tor demonstriert.
https://omasgegenrechts.berlin/2020/06/03/stigma-kills/
Bremerhaven in der Lessingstraße/Fensterprostitution:
(Fotograph: Günter Zint/Panfoto)
Freiburg vor Apartment6:
Nürnberg im Hauptbahnhof:
Hamburg am Hansaplatz:
Dresden:
Pressespiegel zu den Aktionen am 02. Juni
Aktionen von Sexarbeiter*innen und den beiden Verbände besd + BSD:
Berlin: 13 Uhr Pariser Platz vor dem Brandenburger Tor
Freiburg: 11-14 Uhr vor dem Apartment 6, Schwabentorring 6
Nürnberg: 12-19 Uhr Kunst im Hauptbahnhof
Bremerhaven: 16 Uhr Lessingstr.
1975 hatten in Lyon/Frankreich Sexarbeiter*innen die Kirche Saint Nizier für mehrere Tage besetzt. Vorausgegangen waren vermehrte Razzien der Polizei mit Bußgeldern, weil Sex-arbeiter*innen auf der Straße auf ihre Kunden warteten. Dagegen wurden sie nach 2 Morden an Sexarbeiter*innen nicht aktiv.
Andere Sexarbeiter*innen solidarisierten sich und besetzten Kirchen in anderen französischen Städten. Sie forderten mehr Schutz, bessere Arbeitsbedingungen und Rechte. Die Politiker*innen weigerte sich, sie anzuhören oder mit ihnen in den Dialog zu treten und ließen stattdessen nach wenigen Tagen die Kirchen räumen.
Heute gehen wir erneut in die Öffentlichkeit und demonstrierten gegen die nach wie vor bestehenden rechtlichen und gesellschaftlichen Diskriminierungen.