Prostituierte und Bordellbesitzer fühlen sich vom Gesetzgeber bevormundet. Das jedenfalls behauptet der Bundesverband Sexuelle Dienstleistungen (BSD). Dessen Vorsitzende Stephanie Klee kritisierte am Montag bei einer Pressekonferenz in der Budapest-Bar in der Lessingstraß, dass Sexarbeiterinnen in dem seit Jahresbeginn gültigen Prostituiertenschutzgesetz nur als Opfer und nicht als autonome Menschen wahrgenommen werden.
Dieser Artikel wurde verfasst von Rainer Donsbach 29.01.2018
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BSD präsentiert Broschüre „Gute Geschäfte – Das ABC des Prostituiertenschutzgesetzes“
Das ProstSchG ist trotz unseres Protestes und vielfach geäußerter Bedenken seit dem 01. Juli 2017 in Kraft. Übergangsregelungen endeten am 31. 12. 2017.
Während in dem Gesetz vielfältige Pflichten für Sexarbeiter*innen, BordellbetreiberInnen und Kunden festgeschrieben wurden, mangelt es bei den meisten Behörden an der Umsetzung: wo sollen Sexarbeiter*innen das Anmelde-Prozedere erfüllen, BordellbetreiberInnen sich durch den Dschungel der Vorschriften kämpfen? Da sind Rat und Tat teuer!
Melanie/Sexarbeiterin: „Ich wohne in Dresden und arbeite an unterschiedlichen Orten. In meiner Heimatstadt kann ich mich noch nicht anmelden. Der Bordellbetreiber in München verlangt aber meinen „Huren-Ausweis.“
Manfred Meyer/Bordellbetreiber: „Welche Ausnahmen kann ich für mein „Alt-Bordell“ beantragen?“
Mit einer anschaulichen Broschüre, in leichter Sprache wollen wir Sexarbeiter*innen, BordellbetreiberInnen und Kunden bei dem Umstellungsprozess unterstützen, damit sie weiterhin erfolgreich das Gewerbe ausführen können und auch eine Handhabe gegen Behördenwillkür und –unwissen haben. Sie gibt klare Informationen und beantwortet Fragen – getrennt für die einzelnen Personengruppen. Daneben stellen wir Gegenstrategien vor und zeigen anhand eines Einzelfalls das Paragraphen-Gestrüpp und große Rechtsbrüche auf.
Pressekonferenz am 29. 01. 2018, 11.00 Uhr
in der Budapest-Bar, Lessingstr. 25, 27568 Bremerhaven
Wir laden Sie herzlich ein. (Für unsere Planung bitten wir um Anmeldung.)
Stephanie Klee/Vorstand
0174-9199246
Einladung zur Pressekonferenz [241 KB]