04./05. 07. 2020 – taz: Auf der Strecke geblieben. Fast überall wird gelockert, doch Bordelle bleiben zu. Prostituierte fordern, das zu ändern
03. 07. 2020 – tagesspiegel.de:
„Prostituierten-Demo gegen Corona-Auflagen
Protest mit Sexpuppen: Mehrere Dutzend Prostituierte haben am Freitag vor dem Bundesrat für eine Wiedereröffnung der Bordelle in der Corona-Pandemie demonstriert. Die Branche werde in die Illegalität getrieben, hieß es auf Transparenten. Die Sexarbeiterbranche brauche mehr finanzielle Unterstützung.
Prostituierte haben seit Mitte März Arbeitsverbot. Dass es keine Lockerungen gebe, sei sowohl für den Berufsverband der Sexarbeiter als auch für Bordellbetreiber unverständlich, hieß es in einer Erklärung. Denn andere Branchen mit körpernahen Dienstleistungen wie Massagesalons, Tantrainstitute, Tattooläden oder Saunen dürften wieder öffnen. Auch für Sexarbeit seien in Zusammenarbeit mit Gesundheitsämtern bereits Hygienekonzepte erarbeitet worden.
Nachbarländer wie Österreich haben Sexarbeit inzwischen wieder erlaubt – aber nur mit Maske. Auch in Deutschland prüfen einzelne Bundesländer bereits Möglichkeiten für Lockerungen, darunter Thüringen. (dpa)“
Demonstration vor dem Bundesrat, denn es treffen sich heute letztmalig vor der Sommerpause alle Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten der 16 Bundesländer.
„Öffnet der Bordelle JETZT“
Geschlossen – vergessen – verkannt
Ca. 100 Sexarbeiter*innen, Kunden, BordellbetreiberInnen und Freunde waren angereist aus Hamburg und München, um uns Berliner*innen bei der Demonstration zu unterstützen. Es war eine gelungene Kooperation mit dem BesD. Wir sagen DANKE an Alle.
Für die Öffnung der Bordelle werden wir weiterhin auf die Straße gehen und kämpfen!
Als bundesweite Kampagne „Sexarbeit ist Arbeit. Respekt“, initiiert 2016 von feministischen Sexarbeiter*innen, Sozialarbeiter*innen und queer/feministischen Aktivist*innen, protestieren wir am
Anlässlich des Internationalen Hurentages gingen gestern mehr als 200 Sexarbeiter*innen und FreundInnen in Berlin auf die Straße und demonstrierten gegen die nach wie vor bestehenden rechtlichen und gesellschaftlichen Diskriminierungen.
1975 hatten in Lyon Sexarbeiter*innen die Kirche Saint Nizier für mehrere Tage besetzt. Vorausgegangen waren vermehrte Razzien der Polizei mit Bußgeldern, weil Sexarbeiter*innen auf der Straße auf ihre Kunden warteten. Dagegen wurden sie nach 2 Morden an Sexarbeiter*innen nicht aktiv.
Andere Sexarbeiter*innen solidarisierten sich und besetzten Kirchen in anderen französischen Städten.
Sie forderten mehr Schutz, bessere Arbeitsbedingungen und Rechte. Die Politiker*innen weigerte sich, sie anzuhören oder mit ihnen in den Dialog zu treten und ließen stattdessen nach wenigen Tagen die Kirchen räumen.